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Die Doula in Wissenschaft & Forschung

Wie schon erwähnt, ist das Berufsbild der Doula durch die Studien der amerikanischen Ärzte Dr. Kennel und Dr. Klaus in den späten 1970er Jahren wieder mehr in den Vordergrund gerückt.

Dr. Kennel und Dr. Klaus waren Kinderärzte und Experten der Neonatologie. Sie untersuchten zusammen vor allem die frühe Bindung zwischen Mutter und Kind. Damit schufen sie auch die Grundlage des heute großen Themas „Bonding“, das sich auch im „Attachment Parenting“ wiederfindet.

Ihre Erkenntnisse zur Arbeit der Doula waren ein Zufallsprodukt einer groß angelegten Bonding-Studie in Guatemala. Durch die statistisch signifikanten Unterschiede begleiteter und unbegleiteter Frauen beschlossen sie, sich eingehend mit dem Thema der individuellen Geburtsbegleitung zu beschäftigen.

Ihre Studienergebnisse zeigen ganz klar, dass durch die beständige und empathische Geburtsbegleitung der Doula zahlreiche Vorteile entstehen:

  • die Geburtsdauer verkürzt sich um 25%
  • die Kaiserschnittrate reduziert sich um 50%
  • die Oxytozin-Verabreichung um 40%
  • die medikamentöse Schmerzbekämpfung um 30%
  • der Einsatz der Zange verringert sich um 40%
  • die Nachfrage nach einer PDA um 60%

Außerdem zeigte die Studie, dass die Doula nicht nur positive Auswirkungen auf die Geburt und deren Verlauf hat. So hatten die Mütter mit Doula-Begleitung eine positivere Sicht auf das Geburtserlebnis und einen engeren Kontakt zum Baby. Sie stillten öfter und legten ihr Baby weniger ab. Es schien sich also auch das mütterliche Interesse am Baby zu intensivieren. Aber auch über das Wochenbett hinaus gab es positive Meldungen. So schätzten Mütter ihre Babys gesünder und ruhiger ein. Die seelische Verfassung der Mutter war besser, es kam zu weniger Depressionen oder depressiven Verstimmungen. Außerdem bewerteten die begleiteten Mütter ihre Partnerschaft nach der Geburt signifikant besser, als die Mütter der Vergleichsgruppe.

Mittlerweile wurde die Doula auch durch die Medizin neu entdeckt. 2014 wurde die Doula vom Amerikanischen College für Gynäkologie und Geburtshilfe als „effektive und nebenwirkungsfreie Ressource zur Vermeidung von Kaiserschnitten“ empfohlen.

Auch die WHO empfiehlt eine Doula zur Geburtsbegleitung als Ergänzung zum Geburtsteam.